Immer häufiger berichten die verschiedensten Medien von Schlägereien und Prügeleien unter Jugendlichen. Und nicht selten geraten Videoaufzeichnungen davon ins Internet. Um solchen Situationen und den teilweise weitreichenden Konsequenzen aus dem Weg zu gehen, begab sich Klasse 9c der Marienschule Fulda auf bisher unbekanntes Terrain.

Workshop 9c (2)

Workshop 9c (1)

Am Mittwoch, 17.06.2015, veranstaltete die Klasse 9c von Christoph Lauer einen Projekttag mit den Themen Selbstbewusstsein, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Gerade in diesem Alter – die Schülerinnen sind 14 oder 15 Jahre alt – sollte man sich über mögliche Gefahren informieren, da insbesondere diese Altersgruppe von Zwischenfällen dieser Art betroffen ist.

Um die Themen anschaulich zu machen, war Christian Hauser von der “Europäischen Wing-Tsun-Organisation” (EWTO) anwesend. Er erklärte den Neuntklässlerinnen, wie sie sich in brenzligen Situationen zu verhalten haben. Ein selbstbewusstes und bestimmtes Auftreten kann dabei entscheidend helfen, die Gefahr einzudämmen. Die Schülerinnen festigten das Gesagte mit Sprech- und Rollenspielen, bei denen jede an die Reihe kam. Auch Schlagtraining, Übungen zum Geschubstwerden und die Abwehr kleiner Angriffe standen dabei auf dem Programm. Sie arbeiteten an der Selbsterscheinung, indem sie besprachen und testeten, wie verschiedene Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen und vor allem der Einsatz der Stimme auf andere wirken. Herr Hauser erläuterte während des Workshops immer wieder altersgerechte Beispiele, unter anderem das Thema der KO-Tropfen in der Disko. Außerdem brachte Herr Hauser den Schülerinnen nahe, dass gerade Mädchen mit der entsprechenden Körperhaltung und dem entsprechenden Erscheinungsbild und Augenkontakt ganz schnell zum Opfer werden können. Sich der eigenen Wirkung auf andere bewusst zu sein, ist hierbei besonders wichtig. Die Schülerinnen lernten, wie nahe sie Unbekannte an sich heranlassen können, ohne sich in Gefahr zu bringen. “Man sollte nicht provozieren”, so Hauser. “Das bringt einen meist nur unnötig in Gefahr.” Ein großes Ziel des Projektes war es, Gefahr bereits im Vorfeld zu erkennen und sich in einer Notsituation aber auch wehren zu können. Hauser dazu: „Ein einziger Schlag hat Tugce das Leben gekostet. Diesen Schlag zu verhindern ist wichtiger als zurückschlagen zu können.“

 

Für die AG Öffentlichkeitsarbeit:

Text: Franziska Hohmann und Sophie Niedling (7b)

Fotos: Lea Hohmann (EE2)/Christoph Lauer

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